Spätestens unter der Hochbahntrasse, in diesem Niemandsland bei Nippes, als der Hans im Glück in allen Gassen das erste und einzige Mal Dampf ablässt, weiß man: alles wird gut, man ist im Kino, damit in einem besseren Leben, das zum Greifen nahe ist, weil man's ja ganz plastisch vor sich sieht. Hans - der vielleicht gar nicht so heißt, aber das macht nichts - benutzt zum letzten Mal sein Mobiltelefon, bricht den Kontakt ab mit einer Welt, die ihn nicht mehr interessiert, wahrscheinlich auch nie interessiert hat, und gibt das Teufelswerk dann an zwei Kinder weiter. Die lachen, weil der Mann so komische Sachen macht, aber das ist toll. Hans spricht in diesem ganz verquer-stockten, wahnsinnig heiteren, immer ein Busserl wie weggetreten wirkenden Tonfall – eben so wie einer, der sich ständig wider Willens im Zentrum der Dinge findet, aber eigentlich doch nur an deren Rand wollte, zum Zugucken halt, von einem gemütlichen Eckbänkchen aus. Protagonist sein, das lernt er jetzt erst. Aber das ist gar nicht so wichtig. Worauf es ankommt - was Christian Mrasek & Jukka Schmidt bei Klaus Lemke gelernt haben - ist: Wie Hans spricht, wie er sich bewegt. Man folgt ihm, weil er ist, wie er ist, und das ist gut. Das gleiche gilt für die Personen, die er trifft auf seiner Suche nach dem Glück, das dann doch wieder die Frau ist, aber eine andere, als er zuerst dachte, was genau so sicherlich seine Richtigkeit hat. Jeder wie jede redet hier anders, folgt einem eigenen Rhythmus, kultiviert eine persönliche Harmonie. Toll ist, wie das alles nebeneinander existiert, wie sich die verschiedenen Tonlagen und Farben und Maße mal aneinander reiben, dann ineinander aufgehen. Da wird jeder Auftritt, jede weitere Figur zu einem Ereignis, da kommt ständig neues ins Spiel, da wird ein Gestaltenkosmos von mal zu mal prächtiger, aufregender, bezaubernder. Am Ende hat man die ganze Erde in ihrer vielgestaltigen Herrlichkeit gesehen und mit Hans das Glück gefunden. Entlassen ins Leben wird man mit der brutalsten aller Einsichten: Liebe und Schönheit sind zum Greifen nahe, wenn man nur die Hand auszustrecken weiß. Und wenn man versteht, dass man in Bildern keine Wirklichkeiten findet, sondern Ideen und Visionen. OM
HANS DAMPF
ein Film wie ein Mixtape von Christian Mrasek & Jukka Schmidt 91min, ab 1 Jahre
mit Fabian Backhaus, Cécile Marmier, Mario Mentrup, Nina Schwabe und Jacques Palminger und den Kings of Dub Rock
Kamera Kawe Vakil, Johannes Klais, Marcel Götte & Tobias Linsel, Ton Lukas Lücke, Ralf Weber, Kostüm Nina Wellens,
Produktionsleitung Petra Clemens, Koch & Köchin Guy Nanetti, Konstance Papakonstantinou, Producerin Ulla Wätzig
Location Manager Tim Sann, Produktion ehrenmann filmproduktion gefördert mit Mitteln der Film und Medien Stiftung NRW
Location Manager Tim Sann, Produktion ehrenmann filmproduktion gefördert mit Mitteln der Film und Medien Stiftung NRW
Made in Cologne with No Corporate Sponsoring or TV-Involvement.
Filmkritik No. 1
Olaf Möller über HANS DAMPF:
Spätestens unter der Hochbahntrasse, in diesem Niemandsland bei Nippes, als der Hans im Glück in allen Gassen das erste und einzige Mal Dampf ablässt, weiß man: alles wird gut, man ist im Kino, damit in einem besseren Leben, das zum Greifen nahe ist, weil man's ja ganz plastisch vor sich sieht. Hans - der vielleicht gar nicht so heißt, aber das macht nichts - benutzt zum letzten Mal sein Mobiltelefon, bricht den Kontakt ab mit einer Welt, die ihn nicht mehr interessiert, wahrscheinlich auch nie interessiert hat, und gibt das Teufelswerk dann an zwei Kinder weiter. Die lachen, weil der Mann so komische Sachen macht, aber das ist toll. Hans spricht in diesem ganz verquer-stockten, wahnsinnig heiteren, immer ein Busserl wie weggetreten wirkenden Tonfall – eben so wie einer, der sich ständig wider Willens im Zentrum der Dinge findet, aber eigentlich doch nur an deren Rand wollte, zum Zugucken halt, von einem gemütlichen Eckbänkchen aus. Protagonist sein, das lernt er jetzt erst. Aber das ist gar nicht so wichtig. Worauf es ankommt - was Christian Mrasek & Jukka Schmidt bei Klaus Lemke gelernt haben - ist: Wie Hans spricht, wie er sich bewegt. Man folgt ihm, weil er ist, wie er ist, und das ist gut. Das gleiche gilt für die Personen, die er trifft auf seiner Suche nach dem Glück, das dann doch wieder die Frau ist, aber eine andere, als er zuerst dachte, was genau so sicherlich seine Richtigkeit hat. Jeder wie jede redet hier anders, folgt einem eigenen Rhythmus, kultiviert eine persönliche Harmonie. Toll ist, wie das alles nebeneinander existiert, wie sich die verschiedenen Tonlagen und Farben und Maße mal aneinander reiben, dann ineinander aufgehen. Da wird jeder Auftritt, jede weitere Figur zu einem Ereignis, da kommt ständig neues ins Spiel, da wird ein Gestaltenkosmos von mal zu mal prächtiger, aufregender, bezaubernder. Am Ende hat man die ganze Erde in ihrer vielgestaltigen Herrlichkeit gesehen und mit Hans das Glück gefunden. Entlassen ins Leben wird man mit der brutalsten aller Einsichten: Liebe und Schönheit sind zum Greifen nahe, wenn man nur die Hand auszustrecken weiß. Und wenn man versteht, dass man in Bildern keine Wirklichkeiten findet, sondern Ideen und Visionen. OM
Spätestens unter der Hochbahntrasse, in diesem Niemandsland bei Nippes, als der Hans im Glück in allen Gassen das erste und einzige Mal Dampf ablässt, weiß man: alles wird gut, man ist im Kino, damit in einem besseren Leben, das zum Greifen nahe ist, weil man's ja ganz plastisch vor sich sieht. Hans - der vielleicht gar nicht so heißt, aber das macht nichts - benutzt zum letzten Mal sein Mobiltelefon, bricht den Kontakt ab mit einer Welt, die ihn nicht mehr interessiert, wahrscheinlich auch nie interessiert hat, und gibt das Teufelswerk dann an zwei Kinder weiter. Die lachen, weil der Mann so komische Sachen macht, aber das ist toll. Hans spricht in diesem ganz verquer-stockten, wahnsinnig heiteren, immer ein Busserl wie weggetreten wirkenden Tonfall – eben so wie einer, der sich ständig wider Willens im Zentrum der Dinge findet, aber eigentlich doch nur an deren Rand wollte, zum Zugucken halt, von einem gemütlichen Eckbänkchen aus. Protagonist sein, das lernt er jetzt erst. Aber das ist gar nicht so wichtig. Worauf es ankommt - was Christian Mrasek & Jukka Schmidt bei Klaus Lemke gelernt haben - ist: Wie Hans spricht, wie er sich bewegt. Man folgt ihm, weil er ist, wie er ist, und das ist gut. Das gleiche gilt für die Personen, die er trifft auf seiner Suche nach dem Glück, das dann doch wieder die Frau ist, aber eine andere, als er zuerst dachte, was genau so sicherlich seine Richtigkeit hat. Jeder wie jede redet hier anders, folgt einem eigenen Rhythmus, kultiviert eine persönliche Harmonie. Toll ist, wie das alles nebeneinander existiert, wie sich die verschiedenen Tonlagen und Farben und Maße mal aneinander reiben, dann ineinander aufgehen. Da wird jeder Auftritt, jede weitere Figur zu einem Ereignis, da kommt ständig neues ins Spiel, da wird ein Gestaltenkosmos von mal zu mal prächtiger, aufregender, bezaubernder. Am Ende hat man die ganze Erde in ihrer vielgestaltigen Herrlichkeit gesehen und mit Hans das Glück gefunden. Entlassen ins Leben wird man mit der brutalsten aller Einsichten: Liebe und Schönheit sind zum Greifen nahe, wenn man nur die Hand auszustrecken weiß. Und wenn man versteht, dass man in Bildern keine Wirklichkeiten findet, sondern Ideen und Visionen. OM