The Kings of Dub Rock
feat. Jacques Palminger, Rica Blunck, Viktor Marek
Bevor sie ihr ihr zweites Album verschraubten, sind die Kings Of Dubrock viel getourt, sie sollen sich blendend verstanden haben. Sie haben auch viel Enzensberger gelesen und sich gegenseitig vorgelesen, doch seine Afrozentrik wurde ihnen zuviel. So hörten sie lieber Musik: Von King Tubby zum Beispiel. Der Jamaikaner prägte die Urform der elektronischen Bassmusik - den Dub. Er wurde erschossen. Sie hörten auch Adriano Celentano. Der Italiener zeigte der Welt, dass Albernheit auch Sonntags, vollkommen verkatert, genossen werden kann. Er starb, irgendwie. Und sie hörten den Nigerianer Fela Kuti, der seine Vision von Gesellschaft auf die Bühne brachte, mehr Kinder zeugte als Dschingis Khan und dann ebenfalls zu Grabe getragen wurde. Doch all die Toten werden nicht beklagt, ihnen wird gehuldigt. In einem outer-terrestrischen Voodoo-Zeremoniell, einem Inferno der Geilheit, das keine Zweifel an der pathologischen Unangepasstheit der Beteiligten aufkommen lässt. Dubrock hat sich dank Fettuccini vom Genre zum Planeten entwickelt.
Sebastian Reier, Universität Mozarteum Salzburg, Juni 2012
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